Besuch in der Gedenkstätte Neuengamme

Am 19. Mai 2025 fuhren die Klassen 9b und 9c unserer Schule zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme in Hamburg. Die Anreise erfolgte mit Bus und Bahn. Vor Ort wurden beide Klassen von Guides über das Gelände geführt.

Die Schülerinnen und Schüler erfuhren dabei, wie das Konzentrationslager Neuengamme aufgebaut war und was dort zwischen 1938 und 1945 geschah. Über 100.000 Menschen aus vielen Ländern Europas wurden dort gefangen gehalten. Sie mussten Zwangsarbeit leisten, litten unter Hunger, Krankheit, Gewalt und ständiger Angst. Viele wurden geschlagen, misshandelt oder gezielt dem Tod ausgesetzt. Mindestens 42.900 Menschen starben.

Neuengamme war ein Ort, an dem die Nationalsozialisten geplant hatten, Menschen durch Arbeit zu vernichten. Gefangene mussten zum Beispiel Millionen Ziegelsteine herstellen – bei jedem Wetter, mit bloßen Händen, oft bis zur völligen Erschöpfung. Diese Ziegel wurden später für den Bau vieler Häuser in Hamburg benutzt. Noch heute bestehen Gebäude der Stadt aus diesen Steinen.

Die Gedenkstätte liegt heute am Rand eines Wohngebiets. Auch früher lebten Menschen in der Nähe. Viele wussten, was im Lager geschah. Doch niemand aus der Umgebung ist bekannt, der dagegen aktiv etwas unternommen hätte. Manche profitierten sogar von der Zwangsarbeit. Das hat die Schülerinnen und Schüler besonders zum Nachdenken gebracht.

Nach dem Krieg wurde das Lager lange Zeit nicht als Gedenkstätte genutzt. Erst viele Jahre später – nach viel Einsatz von Überlebenden und Angehörigen – wurde Neuengamme zu einem Ort der Erinnerung. Auch das zeigt: Erinnern ist nicht selbstverständlich.

Die Schülerinnen und Schüler hörten aufmerksam zu, stellten viele Fragen und zeigten viel Interesse. Der Besuch hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, hinzuschauen – damals wie heute.

Die Lehrkräfte Frau Herbst, Frau Eichstädt, Frau Jabbarli und Herr Vennegeerts danken der Gedenkstätte und allen Schülerinnen und Schülern für diesen besonderen Tag.

Der Besuch der Gedenkstätte hat gezeigt, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, offen zu bleiben für andere Perspektiven und Verantwortung zu übernehmen. Als Schule, die für ZugewandtheitLebendigkeitWeltoffenheit und Zielbewusstsein steht, wollen wir nicht nur erinnern – sondern auch daraus lernen, für heute und morgen.